Gottesdienstkollekte für die Domglocken

Im heutigen Abendmahlsgottesdienst (Landesbischof Kramer) war die Kollekte für die Sanierung des Domgeläutes bestimmt. In den Abkündigungen wurde der Gemeinde das Anliegen nochmals erläutert und in den Gesamtzusammenhang mit den anderen großen Sanierungsprojekten im Dom gestellt (hier der Wortlaut). Der Verein hatte seinen Stand bei der DOMINICA aufgebaut und die beiden Vereinsvorsitzenden warben eifrig für Spenden und neue Mitglieder. Drei neue Vereinsmitglieder konnten wir nach dieser Aktion begrüßen.

Andreas Schumann und Martin Groß erläutern interessierten Besuchern unser Projekt und werben um Spender und Vereinsmitglieder

Orgelpunkt mit OSANNA (Susanne)

Der letzte „Orgelpunkt“ des Jahres im Dom hatte das Thema ‚Glocken‘ im Programm. Deshalb war eine Patenschaft über die Veranstaltung durch unseren Verein nur folgerichtig. Es war ein Vereinsstand aufgebaut worden und im Vorfeld wurden ein Werbebrief  und unsere Vereinsflyer ausgelegt. Alle Plätze im Dom waren besetzt und das Publikum lauschte der Darbietung von Matthias Roth. Ein besonderes „Schmankerl“ gegen Ende des Programms war eine Orgelimprovisation in der die OSANNA klangvoll mitwirkte. Langanhaltender Applaus belohnte Künstler und Organisatoren und auch der Verein war wieder weiter in das Licht einer breiteren Öffentlichkeit gerückt worden.

20200920 Orgelpunkt im Dom zu Magdeburg

Blick Richtung Osten auf den gut gefüllten Dom

Vorstandsmitglied Martin Groß (Mitte, von hinten) gibt Erläuterungen zu unserem Verein, Auch Domprediger Uhle-Wettler war interessiert

Messarbeiten an den historischen Glocken

Am 15. und 16. Juli fanden die schon länger geplanten Messarbeiten an den Glocken im Nordturm und im Nordseitenschiff des Domes statt. Wegen der Corona-Krise war der Termin seit dem Frühjahr des Öfteren verschoben worden. Herr Sussmann von der Firma „sußmann & sußmann architekten und ingenieure“, die die Bauarbeiten am Dom koordiniert und betreut, hatte einen Termin mit Dr. Plitzner von der Kemptener Fa. „Pro Bell“ in der Glockenstube des Nordturmes vereinbart, um den Vereinsvorstand an diesen, für die Erweiterung des Domgeläutes wichtigen Arbeiten teilhaben zu lassen.

Herr Dr. Plitzer erläuterte die von der Firma ausgeführten Arbeiten. Die Messungen erfolgten an allen drei großen historischen Glocken, OSANNA, APOSTOLICA und DOMINICA. Anhand einer Messung an der ‚Susanne‘ wurde das Messverfahren mit Sensoren auf der Glockenschulter und dem Klöppelballen an der schwingenden Glocke vorgeführt. Mit dem Verfahren lassen sich die materiellen und musikalischen Schwingungszustände der jeweiligen Glocke genau ermitteln und insbesondere kann die Materialbelastung beim Läuten einer Glocke ermittelt werden, um evtl. Überbeanspruchungen grundsätzlich erkennen und ausschließen zu können.

Ermittelte Messergebnisse wurden vor Ort vorgestellt. Die bisherigen Messungen ergaben keine Hinweise auf schwingungstechnische Probleme an den Glocken. Es wurde darauf hingewiesen, dass die durchgeführten Messungen vor allem auch entscheidend seien, für die richtige glockenspezifische
Gestaltung der optimalen Klöppelformen. Darüber entspann sich eine längere Diskussion, die für den Vorstand allerdings im Gesamtprojekt nur eine nachgeordnete Rolle spielt.

Herr Dr. Plitzner wies darauf hin, dass ein industriell gefertigter Klöppel genauso gut sein könne, wie ein handgeschmiedeter Klöppel. Herr Melzer stellte vor diesem Hintergrund als Schatzmeister die berechtigte Frage, ob nicht durchaus ein industriell gefertigter Klöppel (der preisgünstiger sein soll) für das Projekt verwendet werden könne. Der Glockenbeauftragte, Herr Schulz, ist jedoch dezidiert dagegen, da für die im historischen Lehmguss-Verfahren gefertigten Glocken ein industriell gefertigter und möglicherweise auf der Drehbank kalibrierter Klöppel, keinesfalls passen würde.

Die detaillierten Ausarbeitungen zu den Messergebnissen werden dem Verein nach den Sommerferien zugestellt. Der Vororttermin in der Glockenstube des Nordturms war für alle Beteiligten beeindruckend und sehr informativ.

Foto des neu gewählten Vereinsvorstandes

Nach der Neuwahl von Isabel Tönniges in den Vorstand haben sich alle Vorstandsmitglieder  vor der DOMINICA zu einem neuen Vorstandsfoto versammelt.
Die Glocke war zur Messung durch die Fa. „Pro Bell“ an einem Traggerüst aufgehängt worden.
Wie zu sehen, erfolgte die Aufnahme  im „Corona-konformen“ Abstand untereinander.

von links nach rechts: Ankristin Wegener, Andreas Schumann, Marc Melzer, Martin Groß, Johannes Sattler, Rainer Kuhn, Isabel Tönniges

Corona! – es geht weiter; aber wie?

Liebe Glockenfreunde,
wie die ganze Republik hat das Corona-Virus auch unsere Vereinsarbeit, wenn nicht zum Erliegen gebracht, so doch gelähmt. Die Mitgliederversammlung am 12. März war bislang die letzte Veranstaltung unseres Vereins. Allerdings konnten sich im Anschluss an die Versammlung Vorstand, Gemeindekirchenrat, Domprediger und Glockensachverständiger noch treffen, um über die weitere Verfahrensweise bei der Namensfindung für die neuen Glocken zu beraten. Die geplante Zusammenkunft mit der Stadtsparkasse Magdeburg und der Sparkassenstiftung fiel dem Versammlungsverbot ebenso zum Opfer wie ein Sondierungstreffen mit der Volksbank Magdeburg. Auch das Spendenaufkommen ging signifikant zurück. Ein kleiner Lichtblick war, dass trotz weitgehend geschlossenen Doms die Spendenglocke weiterhin gut bestückt wurde.

Wie soll die Vereinsarbeit wieder in Schwung kommen?

Bei der erwähnten Zusammenkunft wegen der Glockennamensfindung wurden die beiden Domprediger beauftragt, aus den zahlreich von vielen Menschen eingereichten Namensvorschlägen eine Konzeption und letztendlich Namen und Vorschläge für die Glockenzier zu kondensieren. Und siehe da, auf der letzten Sitzung des Domglockenfachbeirates, die am 09. Juni wieder als „Präsensveranstaltung“ stattfinden konnte, stellte Domprediger Jörg Uhle-Wettler ein sehr originelles Namens- und Glockenzierkonzept vor. Dieses fand im Fachgremium großen Anklang.
Es soll nach der Beschlussfassung durch den Gemeindekirchenrat und einer weiteren redaktionellen Bearbeitung im erweiterten Kreis, im Rahmen der Domfestspiele im September gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Stadtsparkasse und der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

     Des Weiteren stehen die notwendigen Messungen an den vorhandenen Glocken und Berechnungen der neuen Glocken durch die Firma Pro Bell aus Kempten an. Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Domes wird einen Auftrag auslösen. Die Messungen sollen am 15. Und 16. Juli 2020 durchgeführt werden. Die Kosten für diese Messungen und Berechnungen übernimmt der Verein aus dem Spendenaufkommen für die Generalsanierung.

   Die reparierte DOMINICA steht seit fast 9 Monaten im Dom. Um sie wieder läuten zu können, muss in die Glockenkammer des Nordturms eine zweite Ebene eingezogen werden. Diese Bauarbeiten werden durch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt finanziert. Aber alles, was direkt mit den Glocken zu tun hat, muss der Verein aus Spenden und einzuwerbenden Fördergeldern finanzieren. Das sind neben der neuen
g0-Glocke, die Klöppel für DOMINICA und g0-Glocke, der Glockenstuhl und die Läuteanlagen.

Deshalb bittet der Verein weiterhin dringend um Spenden!

Auch sind all jene, die sich für den vor 500 Jahren fertig gestellten Magdeburger Dom und seine Glocken engagieren möchten, aufgerufen, Mitglied unseres Vereins zu werden. Das sollte nicht am Geld scheitern, denn der Vereinsbeitrag ist mit 1 €/Monat (12 € im Jahr) bewusst sehr niedrig angesetzt.
Helfen Sie mit, das selbst gesteckte Ziel von 200 Vereinsmitgliedern möglichst bald zu erreichen!
Zurzeit hat der Verein 138 Mitglieder.

2. Ordentliche Mitgliederversammlung

Am 12.03.2020 fand unsere 2. Ordentliche Mitgliederversammlung statt. Im Vorhinein hatten wir zu einer Dom-/Turmführung eingeladen, zu der sich unser Vereinsmitglied, der bewährte Domführer Alexander Chartschenko, freundlicherweise bereit erklärt hatte. Und wie uns Teilnehmer dieser Führung schilderten hat er eine Interessante und kurzweilige Führung „abgeliefert“. Dafür sei ihm von Herzen gedankt. Um 17.00 Uhr waren dann im Domremter 37 Vereinsmitglieder versammelt und das Ereignis nahm seinen Lauf. Der Vereinsvorsitzende, Andreas Schumann gab den Bericht des Vorstandes, der durch eine PowerPoint-Präsentation ergänzt wurde. So konnten wir das letzte Vereinsjahr in Wort, Bild, Video und mit den neuen Glockenklängen Revue passieren lassen. Die Glockensimulation hatte in bewährter Weise unser Vereinsmitglied Thomas Uibel zusammengestellt und sie fand im wahrsten Sinne großen „Anklang“. Der Finanzbericht wurde von unserem Schatzmeister Marc Melzer vorgetragen und der Bericht der Rechnungsprüfer wurde von Martin Groß verlesen, da beide Rechnungsprüfer krankheitsbedingt fehlten. Für alle Berichte gab es großen Beifall. Ein weiterer wichtiger Punkt waren die Vorstandswahlen und die Wahlen der Rechnungsprüfer. Sie sind turnusmäßig alle 2 Jahre abzuhalten. Bis auf Monika Schwabe kandidierten wiederum alle Vorstandsmitglieder. Als „Ersatz“ für Frau Schwabe hatte sich Isabel Tönniges zur Wahl bereit erklärt. Mit ihr haben wir eine junge (28-jährige) kompetente und engagierte „Kulturmacherin“ gewinnen können, die die Vorstandsarbeit sicher bereichern wird. Der gesamte Vorstand wurde bei nur einer Enthaltung im Amt bestätigt. Es gab dann noch einen Ausblick auf die Aufgaben des kommenden Vereinsjahres. Dazu sprach Tamás Szalay, der Leiter des Kulturhauptstadtbüros „Magdeburg 2025“ einige Worte zur möglichen Zusammenarbeit mit dem Verein. Nach gut einer Stunde war die Versammlung beendet. Es wurde noch zum „smalltalk“ bei Sekt und Knabberei eingeladen, was dankend und zahlreich angenommen wurde.

Andreas Schumann, Martin Groß, Marc Melzer
(im Hintergrund der neu zu wählende Vorstand)

Tamás Szalay, Leiter des Bewerbungsbüros „Kulturhauptstadt Magdeburg 2025“