Vernissage im Dom zu Magdeburg

Die Ausstellung der Künstlerentwürfe zur Glockenzier wurde im Rahmen einer Vernissage eröffnet, zu der der Domglocken Magdeburg e.V. eingeladen hatte. Um 18:00 Uhr waren im Dom etwa 50 Gäste versammelt und lauschten den einleitenden Klängen der Dombläser. Dann wurden sie durch Andreas Schumann MdL, den Vorsitzenden des Domglockenvereins, willkommen geheißen. Der Staats- und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt, Herr Rainer Robra, und der Bürgermeister und Beigeordnete der Landeshauptstadt, Herr Klaus Zimmermann, übermittelten Grußworte, bevor Vorstandsmitglied Rainer Kuhn und Carsten Sußmann vom Büro sussmann + sussmann, architekten und ingenieure näher auf das Wettbewerbsverfahren und die Entwürfe der Künstler eingingen. Rainer Kuhn, der die Sitzung des Entscheidungskuratoriums moderiert hatte, betonte die Schwierigkeit, vor der das Gremium stand, aus vier künstlerisch hochwertigen, völlig unterschiedlichen Entwürfen einen Sieger auszuwählen. Auf der Sitzung sei lange,und lebhaft diskutiert worden, bis nach etwa vier Stunden der Siegerentwurf eine Stimmenmehrheit bekam, die dann das gesamte Gremium mittrug. Carsten Sußmann erläuterte nochmals das in seinem Büro durchgeführte Verfahren der Eingangsregistrierung, bei der alle Entwürfe auf rechtzeitige Abgabe, Vollständigkeit und sachliche Korrektheit überprüft worden waren. Seitens des Prüfers gab es weder inhaltliche, terminliche noch organisatorische Einwände zu den eingereichten Arbeiten, so dass alle am Wettbewerb teilnehmen konnten.

Dann endlich konnte Rainer Kuhn den Sieger des Realisierungswettbewerb vorstellen. Es ist der Künstler Gert Weber aus Gräfenhain in Thüringen, der das Entscheidungskuratorium mit seinem Konzept überzeugen konnte. Insbesondere die einheitliche Glockenrückseite (revers), die mit einer Abbildung des ottonischen Doms von der Bronzegrabplatte des Erzbischofs Friedrich von Wettin (1154-1192) einen zeitlichen Bogen von über 1000 Jahren schlägt, habe ihn als Archäologen beeindruckt. Durch diesen „Kniff“ habe Gert Weber sowohl das Erzbistum Magdeburg zur Zeit Ottos des Großen als auch die schon damals hochentwickelte Kunst des Bronzegusses in Magdeburg in die Gegenwart geholt. Nicht zuletzt wird durch die Einheitlichkeit der Glockenrückseiten die geforderte „Geschwisterlichkeit“ aller neuen Glocken dargestellt.

Gert Weber betonte in seiner anschließenden Kommentierung, dass er sehr stolz und glücklich sei, den Wettbewerb gewonnen zu haben. Er habe mit den Flachreliefs auf den Glocken seinen christlichen Glauben darstellen können und werde nun mit großem Elan und freudig ans Werk gehen.

Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo der Dombläser eröffnete Andreas Schumann MdL die Ausstellung, die nun für drei Wochen im Dom zu sehen sein wird.

Die Vernissage wurde mit einem Sekt-Empfang für die Gäste in der Großen Sakristei abgeschlossen.

Ausstellung der Künstlerentwürfe für die Glockenzier

Heute findet um 18:00 Uhr im Dom eine Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung der Entwürfe für die Glockenzier der acht neuen Glocken statt. Diese wurden von zwei Künstlerinnen und zwei Künstlern einem Entscheidungs-Kuratorium vorgelegt. das den Siegerentwurf auswählte. Dieser wird auf der Veranstaltung durch den Wettbewerbssieger vorgestellt.

Der Staatsminister und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Herr Rainer Robra, wird an der Vernissage teilnehmen und ein Grußwort sprechen.

Der Domglocken Magdeburg e.V. lädt herzlich zur Teilnahme ein. Die Ausstellung im Dom wird noch bis zum Erntedankfest am 3. Oktober gezeigt werden.

magdepostcast Domglocken

Am 7. September ging die 8. Folge des Magdeburg-Postcasts (#08 // Dom, Glocken, Kavi) online. In dem Gespräch mit Stephan Michme plaudern die Vorstandsmitglieder Isabel Tönniges und Martin Groß über den Dom, die Dommusik, über ganz privates und natürlich über die Domglocken. Hier können Sie reinhören.

Die Viertel Million ist erreicht!

Liebe Besucher unserer Website,
auf unserer Startseite haben Sie es sicher gesehen,

der Domglocken Magdeburg e.V. hat seit dem Aufruf von Domprediger em. Giselher Quast im Juli 2016 über eine viertel Million Euro an Spenden erhalten! Dafür sei allen Spendern, Stiftern und Glockenpaten und natürlich unseren 175 Vereinsmitgliedern herzlich gedankt!
Unser Projekt, dem Magdeburger Dom ein Kathedralgeläut mit 12 Glocken zu geben, kann durch diese außerordentliche Spendenbereitschaft in eine neue entscheidende Phase eintreten. Der Neuguss von bis zu sechs Glocken ist für das kommende Jahr geplant. Dafür arbeiten zurzeit zwei Künstlerinnen und zwei Künstler an ihren Entwürfen für die Glockenzier, die das „Gesicht“ der Glocken ausmacht.
Am 6. September wird ein 11-köpfiges Kuratorium darüber entscheiden, wessen Entwurf die neuen Domglocken dann zieren wird.

Aber der Glockenguss ist nur ein erster -wenn auch wichtiger- Schritt auf dem Weg zum Kathedral-Geläute. Der Umbau des Nordturms zur Aufnahme der 6-Tonnen schweren neuen Glocke AMEMUS und der reparierten DOMINICA steht als nächstes an. Die planerischen Arbeiten dazu laufen bereits. Und auch dafür braucht der Verein viel Geld. Wenn auch die Eigentümerin des Domes, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, für bauliche Maßnahmen und deren Finanzierung zuständig ist, so werden Planungsarbeiten, Gutachten, Glockenstühle, Glockenjoche, Klöppel und Läuteanlagen vom Verein wenn möglich mitfinanziert.

 

Der „Spendenpegel“ per 01.07.2021:
Zwischenzeitlich ist auch die DUBITEMUS voll finanziert und für die BENEDICAMUS liegt eine verbindliche Spendenzusage vor.
Die CANTEMUS soll als „Domchorglocke“ durch Mitglieder und „Ehemalige“ des Domchors finanziert werden.
Für die CREDAMUS, die größte Glocke Mitteldeutschlands, sammeln wir auch per Online-Spende auf „Betterplace“

 

Dafür setzen wir auch zukünftig auf das große bürgerschaftliche Engagement, das den Verein bis heute getragen hat. Spenden Sie im Kleinen wie im Großen, werden Sie Stifter oder Glockenpate. Treten Sie für nur einen Euro im Monat unserem Verein bei und werben Sie als Vereinsmitglied unter Ihren Freunden und Bekannten für unser Projekt.

Förderbescheid für die AMEMUS übergeben

Heute wurde im Dom zu Magdeburg durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung mit der Sparkasse MagdeBurg in einem festlichen Rahmen der Förderbescheid für den Guss der fast 6 Tonnen schweren
g°-Glocke AMEMUS des Neuen Magdeburger Domgeläutes übergeben. Damit übernimmt die Stiftung mit der Sparkasse  einen maßgeblichen Teil der Gusskosten, die 2019 auf über 140.000 € geschätzt wurden.
Die Pressemitteilung finden Sie hier.
Das Ereignis wurde musikalisch eingeleitet durch La Majestè aus der Heldenmusik von G. Ph. Telemann, vorgetragen durch unseren Vereinsvorsitzenden Andreas Schumann (Posaune) und der Organistin Frau Cora Hornung.
Martin H. Groß, der stellvertretende Vereinsvorsitzende, sprach einige einleitende Worte, die das Besondere des Gusses dieser zweitgrößten Glocke des Neuen Magdeburger Domgeläutes ins Blickfeld rückten.

Dann begrüßte der von der Orgelempore herabgeeilte Vereinsvorsitzende die Mitwirkenden und Gäste der Förderbescheid-Übergabe, insbesondere Frau Patricia Werner von der Geschäftsführung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und den Vorsitzenden des Vorstandes der Sparkasse MagdeBurg, Herrn Jens Eckhardt. Auch einige anwesende Glockenpaten, die sich in hohem Maße finanziell für die AMEMUS engagiert haben,  wurden herzlich begrüßt. Mit dabei waren ebenfalls Domprediger Jörg Uhle-Wettler und mehrere Medienvertreter (Volksstimme (Beitrag hier), Glaube und Heimat (Beitrag hier), MDF1 (Beitrag hier)), die Andreas Schumann ebenfalls begrüßte. Dann würdigte er insbesondere seine Mitstreiter aus dem Vereinsvorstand, die durch ihr Engagement den Verein bis hierher gebracht hätten.

Schriftführer Johannes Sattler übergab das Wort sogleich an Herrn Jens Eckhardt. Der erinnerte in seinem Statement daran, dass durch Stiftung und Sparkasse vor Jahren schon die Restaurierung des Glockenstuhls für OSANNA und APOSTOLICA gefördert wurde. Weiterhin führte er aus, dass, wenn man an Magdeburg und seine Gebäude denkt, der Dom im Sinne des Wortes „herausragend“ sei. Und die Stimme dieser Stadt sei das Geläut des Domes. Diese Stimme sei der Stadt vor Jahrhunderten genommen worden und es sei eine schöne Aufgabe für Sparkasse und Stiftung, dabei mitzuhelfen, dieses Geläute durch die Übernahme eines maßgeblichen Teils der Gusskosten der dann drittgrößten Domglocke zu vervollständigen. Er hoffe, dass das bis zum Jahr 2023 gelingen möge; dann feiert die Sparkasse MagdeBurg ihr 200stes Gründungs-Jubiläum. Herr Eckhardt dankte dem Verein und den Spendern, Stiftern und Glockenpaten für ihr Engagement und bat Frau Patricia Werner, seitens der Ostdeutschen Sparkassenstiftung noch einige Worte zu sagen.

Frau Werner bat zuerst den Vereinsvorstand, nicht „am Rande“ zu verweilen, sondern in die Mitte zu treten, um dort dann später die Übergabe zu vollziehen. In ihrer Ansprache ging die gebürtige Magdeburgerin zuerst auf die musikalische Einleitung durch ein Telemann-Stück ein. Sie erinnerte daran, dass die Ostdeutsche Sparkassenstiftung mit der Sparkasse MagdeBurg auch die Magdeburger Telemann-Tage unterstütze. Aber jetzt sei man gekommen, die Stimme des Magdeburger Domes, die glücklicherweise nie ganz verstummt sei, wieder aufzuwerten. Am Ufer der Elbe standen bis zur Zerstörung dieser herrlichen Barockstadt 14 Kirchen, deren Türme die Silhouette der Stadt prägten. Die Glocken und Geläute dieser Kirchen formten eine einmalige „Klang-Silhouette“, die auch leider nur noch in Teilen existiert. „Wenn dieser Dom also in Zukunft wieder zu einer mächtigen, brausenden Stimme anschwillt, tut er das für sich und die Menschen dieser Stadt, die Baumeister, die Gläubigen von damals, heute und morgen und auch für alle anderen Besucher“. Frau Werner richtete an die Medienvertreter die Bitte, dieses Projekt weiterhin wohlwollend zu begleiten, damit das schon Erreichte vollendet werden kann. Dass Sparkasse und Stiftung „nur“ die zweitgrößte der neu zu gießenden Glocken fördern könnten, darüber sei sie kein bisschen traurig, denn das sei die AMEMUS! Und sie zitierte aus dem 1. Korintherbrief: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“ Dann wünschte Frau Werner dem Verein für seine weitere Arbeit Glück und sicherte die andauernde Unterstützung der Förderer bis zum Gelingen des Projektes zu.

Unter großem Applaus der Anwesenden wurde der Förderbescheid an Vereinsvorsitzenden und Schatzmeister übergeben und auf dem bereitgestellten Roll-Up die neue Förderung vermerkt. Nach einigen weitergehenden Erläuterungen des Vereinsvorsitzenden zum weiteren Ablauf des Projektes, bat er den Domprediger, der gemeinsam mit dem Landesbischof die Glockennamen ausgesucht hatte, um ein paar Worte. Dieser betonte das  Hochemotionale von Glocken und freute sich, dass die Sparkasse mit ihrer Förderung ihre Verwurzelung in der Region dokumentiert habe. Dass sie nicht die größte Glocke mitfinanziere, spräche auch für die „Bescheidenheit“ der Sparkasse. Darauf antwortete Frau Werner, dass sie sich sicher sei, dass mit Fortschreiten des Projektes, es immer weitere Kreise ziehen würde und die Finanzierung der 14-Tonnen-Glocke CREDAMUS durch weite Kreise der Bevölkerung sichergestellt werden würde.

Auf Nachfrage der Medien wurde als Gesamtvolumen aller Glockengüsse ca. 800.000 Euro und als Kosten des Gesamtprojektes ca. 2,5 Millionen Euro durch den stellv. Vorsitzenden, Martin H. Groß, benannt. Er nannte den 2022 bevorstehenden Guss der AMEMUS eine Initialzündung für die Weiterführung des Projektes. Wie schon bei der DOMINICA erhoffe sich der Verein dann ein erhöhtes Mitglieder- und Spendenaufkommen. Johannes Sattler ergänzte, dass die Gesamtsumme in etwa dem Volumen des Hauptorgelneubaus entspräche. Der Domprediger bemerkte, dass das weniger sei als ein neuer Kampfjet der Bundeswehr, der an sich gar nicht gebraucht würde, im Gegensatz zu den neuen Domglocken.

Vorstandsmitglied Rainer Kuhn ging nochmals auf die europäische Dimension des Domglocken-Projektes ein, indem er ausführte, dass Magdeburg bis zu seiner Zerstörung 1631 eine der größten und bedeutendsten Städte des Reiches und der Dom ein ebenso bedeutender Kirchenbau gewesen sei. Magdeburg wurde noch in der Weimarer Republik mit New York verglichen. Nach der zweiten Zerstörung 1945 würde durch Projekte wie dieses mit bürgerschaftlichem Engagement und mit Hilfe von Institutionen wie Sparkasse und Stiftung der Stadt Magdeburg ihr Rang und ihre Würde wiedergegeben.

Der Domprediger fragte nach, ob geplant sei, eine Glocke öffentlich z.B. auf dem Domplatz gießen zu lassen. Nach den negativen Erfahrungen von Halberstadt von vor ca. 10 Jahren schließen Verein und Glockensachverständiger das aus.

Seitens des Vereins wurde aber betont, dass insbesondere die Glockenpaten die Gelegenheit haben sollen, dem Guss „ihrer“ Glocke in der Gießerei beiwohnen zu können. Das kann auch als Anreiz verstanden werden, sich für das Geläute im Allgemeinen oder eine bestimmte Glocke (auch die größte) im Besonderen finanziell zu engagieren.

Mit der Zusage einer anwesenden Person, die noch ausstehende Finanzierung für die DUBITEMUS zu übernehmen, wurde diese Übergabe-Veranstaltung beendet.
Die Glockenpaten wurden durch Martin H. Groß noch zu einem privaten Mittagessen eingeladen.

Domprediger, Vorstand, Förderer und Glockenpaten nach der Übergabe beim Gruppenfoto an der DOMINICA (Foto: Christina Bendings©)

Wettbewerb für Glockenzier gestartet

Der Glockenguss rückt näher.

Ein weiterer Schritt, um die Glocken für das Neue Magdeburger Domgeläute gießen lassen zu können, war die Einladung an zwei Künstlerinnen und zwei Künstler, sich an einem „beschränkten, einstufigen Realisierungswettbewerb für die Glockenzier“ zu beteiligen. Diese Künstlerinnen und Künstler wurden nach intensiven Beratungen im Domglockenfachbeirat dem Verein vorgeschlagen.

Natürlich stellt sich bei einer Glocke die Frage, weshalb sie Inschrift und Zier tragen sollte, da sie schließlich später im Turm hängt und in der Regel den Blicken der Menschen verborgen bleibt.

Da die Glocke allerdings nicht nur einen Wert als ein Musikinstrument, sondern auch als Kunstwerk besitzt, sollte sie dementsprechend durch eine äußerlich ansprechende Inschrift und Verzierung künstlerisch und damit auch liturgisch aufgewertet werden.

figürliche Glockenzier (Domherrenwappen) auf der Glockenflanke der DOMINICA

Schon auf frühen christlichen Glocken des 11. Jahrhunderts finden sich Inschriften. Diese wiesen zumeist auf die Gießer bzw. den Auftraggeber, die Funktion der Glocke und ihr Gussjahr hin. Erst mit der Umstellung des Glockengusses vom Wachsausschmelzverfahren zum Mantelabhebeverfahren, waren aufwendigere Verzierungen auf Glocken möglich. So bildeten im Mittelalter die Glockengießer oftmals Heilige auf den Glocken ab, in der Hoffnung, dass ihr Schutz – zusätzlich noch durch eine entsprechende Inschrift erbeten – sich über die gesamte Hörweite der Glocke erstreckt und somit ihre apotropäische (unheilabweisende) Wirkung weit hinausgetragen wird.

Beim Neuguss von Glocken ist es empfehlenswert, sich bezüglich der Wahl von Inschrift und Zier grundlegend beraten zu lassen. … Der Auftraggeber … muss darüber aufgeklärt werden, an welchen Stellen der Glocke eine Zier angebracht werden kann und wie diese gestaltet werden sollte, da eine falsch gewählte Zier unter Umständen sogar die gewünschte Tongebung der Glocke negativ beeinflussen kann.

Diese Bedingungen wurden im Domglockenfachbeirat ausgiebig beraten und im Auslobungsdokument formuliert. Es sollen sowohl die historischen Glocken in ihrer Ausgestaltung gewürdigt werden als auch die Kunst des 21. Jahrhunderts erkennbar sein. Die Auslobung für diesen Wettbewerb hat der Verein in Abstimmung mit der Domgemeinde vorgenommen.

Für die Aufbringung von Schrift und Zier sind bei einer Glocke verschiedene Techniken möglich, beispielsweise:

  • durch Erstellung von Modeln aus Wachstafeln und Majuskeln aus Wachs
  • durch Erstellung der Zier aus Wachsfäden (z.B. für umlaufende Stege)

Da sowohl Inschrift als auch Zier als Informationsträger dienen und oftmals eine bestimmte liturgische Funktion einer Glocke zusprechen, sollte auf eine besonders hochwertige und künstlerisch ansprechende Ausführung Wert gelegt werden.

Da es sich bei dem Neuguss der 8 Glocken des Magdeburger Domgeläutes um ein Vorhaben von hohem nationalem, ja europäischen Rang handelt, sollten aus Sicht des Vereins mehrere Künstlerinnen und Künstler in einen (beschränkten) Wettbewerb treten, um die Glocken adäquat künstlerisch zu gestalten, da neben einem Musikinstrument auch ein Kunstgegenstand für ein Bauwerk geschaffen wird, welcher in der Regel viele hundert Jahre Bestand haben wird.

Bei einem Rückfrage-Kolloquium am 19. Mai hatten die durch den Domglockenfachbeirat im Vorhinein ausgewählten Künstlerinnen und Künstler die Gelegenheit, den Dom, die historischen Glocken und die Intentionen des Vereins und des Domglockenfachbeirates, die zur Auslobung führten, kennen zu lernen. Das wurde von allen Künstlern gern angenommen. Sie haben nun bis Ende August Zeit, ihre Entwürfe einzureichen.  Zur Bewertung der Arbeiten wurde ein Entscheidungs-Kuratorium berufen, dem 11 stimmberechtigte Persönlichkeiten aus Domgemeinde, Verein, Kulturstiftung, Architekturbüro, Förderern sowie die drei Glockensachverständigen des Domglockenfachbeirates angehören. Diese sollen die beste Arbeit „herausfiltern“, um den einen Künstler oder die eine Künstlerin dann durch den Verein mit der Realisierung zu beauftragen. Wenn der Wettbewerb wie geplant läuft, könnten die ersten neuen Glocken schon bis Anfang 2022 in Auftrag gegeben werden. Welche Gießerei dann den Auftrag bekommt, ist noch nicht entschieden!

„floraler Fries“ auf dem Glockenhelm der DOMINICA

Verfasst durch Johannes Sattler unter Verwendung von Zitaten aus der Website von Sebastian Wamsiedler