
Der 2. Magdeburger Domglockentag, ein Rückblick
Nun ist er Geschichte, der 2. Domglockentag, den unser Verein ausgerichtet hat. Und wir sind froh, dass wieder viele Gäste die Angebote wahrgenommen haben, die durch die Akteure angeboten wurden.
Eröffnet wurde der Tag in bewährter Weise durch die Magdeburger Dombläser, die unseren Verein dankenswerterweise von Anbeginn an immer unterstützt haben. Das Konzert im Dom wurde mit viel Applaus bedacht.
Dann ertönte vor dem Nordportal ein mobiles Carillon und lud mit seinen über den Domplatz schallenden Glockentönen die Passanten ein, in den Dom zu kommen.
Dort wurden sie von Christa Dieckmann und Rainer Kuhn empfangen, konnten das Tagesprogramm mitnehmen und schon erste Mitbringsel kaufen.
Jetzt ging es zu den Glocken, unseren „Hauptakteuren“. Hier demonstrierte Christoph Schulz, wie eine Glockenprüfung abläuft. Viele Interessenten hatten sich eingefunden und verfolgten das Ganze.
In der Großen Sakristei wurde der Film vom Guss und der Präsentation der AMEMUS gezeigt. Obwohl das Ereignis schon über zwei Jahre zurückliegt und der Film auf unserer Website veröffentlicht ist, fanden sich doch interessierte Zuschauer ein.
Weiter ging es in Kreuzgang und Domgarten. Dort gab es etliche Angebote, die man entweder passiv genießen oder an denen man aktiv mittun konnte. Gleich am Eingang zum Dom war eine kleine Ausstellung aufgebaut. Dort wurde anhand eines Modells der Glockenstühle des Nordturms, in denen momentan noch OSANNA und APOSTOLICA läuten, gezeigt, wie eventuell dort sieben Glocken hängen könnten. Auch diese Variante wird, neben anderen, noch durch ein Expertengremium geprüft. Ein historischer Instrumentenkasten eines Glockenprüfers und einige originale Gipsmodel der Glockenzier von Gert Weber ergänzten die Ausstellung.
Die maßstäblichen Glocken für das Modell wurden von Anna Frommhagen gedruckt, die mit Ihrem 3-D-Drucker auch vor Ort war und, gemeinsam mit ihrem Vater Bernd, diese Technik erläuterte und demonstrierte.
Weitere Mitmach-Angebote im Kreuzgang waren Kalligrafie mit Iman Shabaan und Siebdruck von Postkarten mit Max Kupfer.
Im sonnigen Domgarten wurde an einem Glocken-Bild gemalt und ein Stück des „Papier-Theaters“ geprobt.
Ganz wichtig bei einem Event, das den ganzen Tag dauert, sind Speisen und Getränke. Familie Pfeiffer hatte die Versorgung, wie schon im letzten Jahr, übernommen und das Angebot von Bratwurst (auch vegan), Kaffee und Kuchen, Bier, Wasser, Cola etc. wurde gut angenommen, auch wenn es in diesem Jahr nicht so heiß war wie 2024.
Stark nachgefragt waren auch die angebotenen Führungen. Alexander Chartschenko mit seinen Turm- und Glockenführungen und Rainer Kuhn mit den archäologischen Domführungen waren immer „ausgebucht“.
Auch das Spielen von Melodien durch Anschlagen der neuen Glocken mit Andreas Schumann fand viele Interessenten.
Zum Gelingen dieses 2. Domglockentages trug insbesondere das Abschluss-Konzert der Soul-Band des Landespolizeiorchesters Sachsen-Anhalt unter der Leitung von Polizeihauptmeister Jens Otto bei. Leider musste es aufgrund von beginnendem Schauerwetter vom Domgarten in den Remter verlegt werden, aber nichtsdestotrotz spendeten die Zuhörer anhaltenden Beifall.
Der Domglockentag für das kommende Jahr ist schon in Planung. Er soll am 13. Juni stattfinden. Wenn bis zum Juli 2025 die Finanzierung des CREDAMUS-Gusses gesichert ist (es fehlen „nur“ 60.000 Euro der 380.000 Euro reiner Gusskosten) kann die Glocke vielleicht bis zu diesem Termin präsentiert werden. Der Verein hofft auf weitere Spenden!
Die auf der Rückseite der Glocke dargestellten 9 „verlorenen“ Kirchen Magdeburgs sollten ein guter Spendengrund sein, werden sie doch für zukünftige Generationen über Jahrhunderte bewahrt!
Fotos: Claudia Hartung