Als am 1. Oktober 2025 im Dom der Vertrag über den Guss der CREDAMUS der Öffentlichkeit präsentiert wurde, war er schon einen Monat alt und die Arbeiten an der Glockenform in vollem Gange. Die Glockengießerei arbeitet „auf Hochtouren“, um diesen letzten Guss für den Magdeburger Dom noch in diesem Jahr zu realisieren. Und es sieht gut aus.
Am Tag der Vertrags-Präsentation war der Glockenkern als Formteil so gut wie fertiggestellt und so konnten Gert und Edda Weber 14 Tage später schon ihre Glockenzier auf die Falsche Glocke aufbringen. Dabei erfuhren sie große Unterstützung durch die Bildhauerinnen der Glockengießerei. Inzwischen sind schon etliche der bis zu 12 Zierlehmschichten auf die Wachsapplikationen aufgetragen und die Decklehmschichten werden aufgebracht. Bei der von der Gießerei Grassmayr angewandten Technologie des Sandgussverfahrens wird der Glockenmantel aus mit einem Bindemittel verfestigten Quarzsand in einem stählernen Formkasten hergestellt. Ist die Verfestigung ausreichend, wird, wie im traditionellen Lehmgussverfahren der Mantel abgehoben, die Falsche Glocke zerschlagen und der Glockenmantel, in dem das Negativ der Glockenzier und der Glockenkrone abgeformt ist, wieder aufgesetzt. Die gesamte Form aus Glockenkern, Hohlraum für die Bronze (bis dahin freigehalten durch die Falsche Glocke) und Glockenmantel wird in die Gussgrube gesetzt und eingegraben. Da in der Gießerei Grassmayr nicht von oben durch Gussrinnen, sondern steigend von unten gegossen wird, müssen noch diese Zuführungen für die flüssige Bronze in Form und Grube eingebaut werden.
Es ist also noch einiges an Arbeit nötig, damit der Guss wie geplant noch vor Weihnachten erfolgen kann und damit das vom Verein von Anbeginn an kommunizierte Ziel, bis 2025 alle neuen Glocken zu gießen, pünktlich erreicht wird.