Am heutigen Mittwoch waren Presse- und Medienvertreter eingeladen, sich bei einem virtuell geführten Pressegespräch über das Namenskonzept des Neuen Domgeläutes informieren zu lassen.
Als Gesprächspartner standen zur Verfügung:

  • Der Landesbischof der EKM und 1. Domprediger Friedrich Kramer
  • Der 2. Domprediger am Dom zu Magdeburg Jörg Uhle-Wettler
  • Der Baudirektor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Ralf Lindemann
  • Der stellvertretende Vorsitzende des Domglocken Magdeburg e.V. Martin Groß
  • Der Schriftführer des Domglocken Magdeburg e.V. Johannes Sattler
  • moderiert wurde das Gespräch durch den Pressesprecher der EKM Friedemann Kahl

Der 1. Domprediger, Landesbischof Friedrich Kramer, sprach über die Schwierigkeiten bei der Namensgebung von Glocken im allgemeinen und dem Neuen Domgeläute im besonderen. Es seien viele Vorschläge für die Namen des Neuen Domgeläutes eingegangen, die während des Namensfindungsprozesses geprüft und bewertet werden mussten. Dann erläuterte er den Ansatz der Domprediger, nicht das traditionelle (katholische) Verfahren, das sich auch in den Namensvorschlägen widergespiegelt habe, verfolgt zu haben, sondern ein neues, eher protestantisches, Konzept entwickelt zu haben, das „Botschaften“ in Form von Verben verwendet. Er erläuterte das anhand der Botschaft „…lasst uns GLAUBEN„, mit dem die größte Glocke des Geläutes „CREDAMUS“ benannt wird. Magdeburg sei einmal eine Hochburg des Protestantismus in Deutschland gewesen, jetzt in  die säkulare Stadt „…lasst uns GLAUBEN“ hineinzuläuten, stehe dem Dom zu, so Friedrich Kramer. Auch z.B. RESISTAMUS „…lasst uns WIDERSTEHEN“ stünde für Anliegen der Kirche und die Geschichte. Der Glaube habe etwas Widerständiges als „Aufstand gegen den Tod“ und die Bedeutung des Doms für die friedliche Revolution in Magdeburg sei unstrittig. Den gewählten Namen wurden passende Bibelstellen zugewiesen, die auf den Glocken beim Guss zusammen mit der übrigen Glockenzier verewigt würden, so der 2. Domprediger Jörg Uhle-Wettler.
Der stellv. Vereinsvorsitzende Martin Groß und Schriftführer Johannes Sattler erläuterten den Medienvertretern die Vereinsarbeit, wiesen auf das Erreichte hin und gaben einen Ausblick auf die nähere und fernere Zukunft. So könnten schon in diesem Jahr zwei der kleineren Glocken, RESISTAMUS und SPEREMUS, gegossen werden, wenn die künstlerisch gestaltete Glockenzier vorläge. Daran arbeiteten Verein und Domglockenfachbeirat zurzeit. Ralf Lindemann bekannte sich seitens der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zu dem Projekt, wies aber auf die begrenzten Finanzmittel der Stiftung hin, die eine zeitliche Einordnung der notwendigen Bauarbeiten erschwere. Deshalb könne er weder zum Ausbau des Nordturmes für die AMEMUS und die DOMINICA (ca. 400.000 €) noch zum Ausbau des Südturms für die anderen 7 Glocken des Neuen Domgeläutes eine seriöse zeitliche Aussage treffen.

Anschließend stellten sich die Gesprächspartner den Fragen der Medienvertreter, bis Friedemann Kahl nach etwa einer Stunde sich bei allen Beteiligten bedankte und das Pressegespräch beendete.

Im Anschluss an das Pressegespräch verschickte die Pressestelle der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands noch diese Presseerklärung.

Am 4. Februar berichtete Ivar Lüthe in der „Volksstimme“ und am 14. Februar Rernate Wähnelt in „Glaube und Heimat“ über diese Veranstaltung.